Zuroko 2121


Szenario: «2121 steht die Erhaltung der Natur und der Ökosysteme über dem wirtschaftlichen Fortschritt, was durch die Einteilung der Stadt Zürich in verschiedene Tätigkeitsbereiche unterstützt wird.»



Team 2021: Eleonora Bonorva (BA Interaction Design), Elena Kaeser (BA Scientific Visualization), Yannick Meyer (BA Industrial Design), Fatimah Ardennes Ornati (BA Trends & Identity)



Auf den ersten Blick mag es vielleicht wie ein Schritt in die Vergangenheit aussehen. Bei genauerer Betrachtung wird aber klar, was der Gedanke hinter dem Ökosystem Zuroko ist. Die Menschen haben über die Jahre erkannt, was ihre wahren Werte und Bedürfnisse sind und haben über Jahrzehnte eine Gemeinschaft gebildet, die diese verwirklicht hat.



Leben

In Zuroko steht die Erhaltung der Natur und der Ökosysteme über dem wirtschaftlichen Fortschritt. Es besteht eine gemeinschaftliche, friedliche und sehr nachhaltige Lebenseinstellung bei der Bevölkerung der grünen Stadt. Der Mensch lebt im Gleichgewicht mit der Natur und den Tieren. Ein leitender Gedanke und der wichtigste Wert der Zurokos ist die Erhaltung der Harmonie zwischen diesen drei Komponenten. Der Fokus liegt auf der nachhaltigen Bewirtschaftung des Planeten und der Selbstversorgung. Das herkömmliche Familienbild der Vergangenheit existiert nicht mehr und das Geschlecht einer Person ist nebensächlich. Die Leute wohnen in sogenannten „Tiny-Earthships“.



Die völlig mit der Natur verbundenen Häuser, zeichnen sich durch die fortschrittliche Raumeinteilung in private und geteilte Räume sowie ihre Wandelbarkeit aus. Sie bestehen zudem ausschliesslich aus recycelten Materialien.

Teilen

Es gibts kein Verlangen nach Eigentum und es wird eine Teilen-Mentalität gelebt. Durch diese und durch das Re- und Upcycling von Materialien, gibt es in Zuroko keinen Abfall oder überflüssige Güter. Kaputte Dinge werden sofort repariert oder recycelt. Alles funktioniert als grosser Kreislauf und basiert auf Wiederverwendung und Wiederverwertung. In jedem Quartier gibt es ein Teilen-Zentrum. Dieses dient der Bevölkerung zum Austausch von Gegenständen wie Werkzeugen oder Kleidern gegen anderen Objekte oder Dienstleistungen. Diese Teilen-Kultur führt zum Wegfall des Geldes und des Konsums und somit auch des Wirtschaftswachstums. Auch vorhandenes und neues Wissen wird weitergegeben. Durch das ständige Verändern der Kleidung gibt es fast nur Einzelstücke, was die Zurokos sehr schätzen. Durch ihre Kleidung können sie ihre Persönlichkeit ausdrücken und ihr Bedürfnis nach Individualität befriedigen.

Stadtbild

Es ist ein grosses in sich funktionierendes Ökosystem, das in verschiedene Tätigkeitskreise aufgeteilt ist, die auf dem Stadtkonzept von vor 100 Jahren basieren. So ist zum Beispiel der Kreis 6 auf Bildung spezialisiert und Bioarchitecture und Bioengineering sind die Hauptbereiche des Kreis 1. Das Aufteilungssystem ist jedoch nicht zu verwechseln mit einzelnen Arbeitsmonokulturen. Jeder Kreis ist auf einen Bereich spezialisiert, hat aber eine eigene Permakultur, einen Teilen-Markt, Bildungsinfrastruktur etc. Die Kreise sind kleine funktionierende Systeme, die zusammen das grosse Ökosystem Zürich bilden. Durch ein hochtechnologisches unterirdisches Verkehrsnetz ist es möglich, in sehr kurzer Zeit in einen anderen Kreis zu gelangen und somit den nötigen Austausch zu generieren.

Arbeit

Meistens befinden sich Arbeitsplatz und Wohnort einer Person im selben Kreis. Das erleichtert die Verknüpfung von Job und Freizeit. Normalerweise arbeiten Zurokos fünf Stunden pro Tag an fünf Tagen der Woche in ihrem Spezialgebiet. Den Rest der Zeit teilen sie in Freizeit und Selbstversorgung auf. Es ist die Aufgabe jeder Person, in den gemeinsamen Permakulturen mitzuhelfen und so für die eigene Versorgung und die der anderen zu sorgen. Der herkömmliche Wirtschaftszweig wird vernachlässigt. Um so mehr Arbeit wird dafür in nachhaltige Biotechnologie und die Forschung von moderner Technik gesteckt.
Jede Person verfügt über einen implantierten Chip, auf dem jegliche persönliche Daten und Informationen gespeichert sind. Er dient zusätzlich zur Kommunikation von Mensch zu Mensch, von Natur zu Mensch und von Technik zu Mensch. Das Ganze wird Bio‘cell Network genannt und im zentralliegenden Kreis 4 gesteuert und ausgewertet. Dieses System ist einzigartig und verbindet die drei Komponenten, wie nie zuvor, auf eine telepathieartige Weise.

Ein Tag in Zuroko mit Andrea

Andrea ist 75 Jahre alt und lebt schon sein ganzes Leben in Zuroko. Ein Merkmal aller Zurokos sind die auffälligen grünen Augen. Durch ihre Auseinandersetzung und Verbindung mit der Natur hat sich das evolutionsbedingt angepasst. Trotzdem scheinen die von Andrea noch etwas grüner zu sein. Vielleicht durch den Kontrast zur sommersprossigen, vom Arbeiten braun gebrannten Haut, oder durch die schneeweissen lockigen Haare.



Es ist früher Nachmittag und Andrea ist zum Earth-Ship gekommen in dem er selber wohnt. Andrea hat fantastische Neuigkeiten, die mit den anderen geteilt werden möchten. «Schaut mal Kinder, was ich mitgebracht habe. Das ist die neue Pflanze Frocorus.»



Seit Monaten hat Andrea an einer neuen Pflanze geforscht und endlich ist es gelungen, eine zu ernten und Samen daraus zu gewinnen. Andrea arbeitet im Kreis 9 als Permaanalytiker. Seine Aufgabe ist es, die Natur, die Pflanzen und die Umwelt zu erforschen.



«Seit wir angefangen haben, im Einklang mit der Natur zu leben und sie zu achten, hat sie angefangen sich rasant zu entfalten und hat uns viele neue Pflanzen geschenkt. Diese zum Beispiel hat heilende Kräfte für Tiere und Menschen.»

Um die Pflanze ganzheitlich zu untersuchen, braucht Andrea einen Bioscanner. Damit kann A die Frucht auf alle ihre Eigenschaften untersuchen und seine Entdeckungen direkt per Bio’cell chip mit ganz Zuroko teilen.

Bio’cell Technology

Der Teilen-Markt

«Kommt Kinder wir machen uns auf den Weg zum Teilen-Markt. Vielleicht können wir dort diese Schaufel, welche ich in unserem Permakulturgarten normalerweise benutze jetzt aber nicht mehr brauche, gegen einen Bioscanner tauschen. Wisst ihr Kinder, hier in Zuroko schauen wir zueinander und helfen uns. Wenn wir etwas nicht mehr brauchen, dann bringen wir es zum Teilen-Markt wo es vielleicht jemand anderem nützen kann. Es gibt keine Besitztümer mehr und deshalb haben wir auch kein Geld.»

Während sie zum Teilen-Markt laufen, sehen sie die vielfältigen Grünflächen und die vielen Wildtiere, die in Harmonie mit den Menschen leben. «Seht ihr, sie haben keine Angst vor uns. Das war aber ein sehr langer Weg. Früher hat der Mensch die Tiere gegessen. Könnt ihr euch sowas vorstellen, Kinder?»

Andrea und die Kinder sind nun beim Teilen-Markt. Die Menschen in Zuroko produzieren keine neuen Materialien. Alles wird aus recyelten oder upgecycelten Rohstoffen hergestellt. Das führt dazu, dass es keinen Abfall gibt. «Oh schaut mal! Dort ist er ja, der mega-Bioscanner. Kommt wir schauen ihn uns an und untersuchen die Frocorus. Zuerst bringen wir aber noch die Schaufel in die Gartenabteilung Zurobi.» Nach der Gartenabteilung untersucht Andrea zusammen mit den Kindern den Scanner. 

Zurokos Bio-Scanner

«Um den Bio-Scanner zu benutzen, müsst ihr einfach die Frucht scannen und er zeigt euch dann alle wichtigen Fakten. Schaut, die Frocorus hat fast 10 mal so viele Vitamine wie eine Melone! Diese tolle Neuigkeit werde ich gleich im Bio-Cell Network teilen.»

Nachdem Teilen-Markt, kehren die Kinder zurück zum Earth-Ship und Andrea macht sich auf den Weg zu Alex. Dafür benutzt er die hochtechnologisierte Untergrundverkehrslinie, die ihn in sehr kurzer Zeit in den Kreis 2, den Designkreis bringt. «Wow, diese Vielfalt an Farben und Materialien. Es ist einfach immer wieder erstaunlich, was man alles aus recyceltem Abfall kreieren kann.»

Zurokos Mode

Nach einem sehr schönen und erfolgreichen Tag, geniesst Andrea nun den Abend mit Alex. Und sie teilen ihre Erlebnisse.