Tree-City 2025


Szenario: «Kleine Bäume wachsen in der Stadt völlig unnatürlich aus Oberflächen. Sie scheinen eine naturverbundene Wirkung auf die Menschen zu haben.»



Team: Nicola Bischof (BA Interaction Design), Sebastian Boner (BA Game Design), Delia Gregori (BA Industrial Design), Nadia Westermann (BA Interaction Design)



Der Tag an dem sich alles änderte. Ein Interview mit Noah Huber. Vom Treffen mit einem magischen Baum, der mit einer fühlenden Aura umgeben wird: Nach dem Kontakt mit der allumfassenden Entität, welche Noah Huber tief erschüttern ließ, sah und spürte er die Welt mit ganz anderen Augen.



Was er erlebte, lässt ihn sich selbst und seine Lebensweise hinterfragen. Die Zeitung Shroom Time widmet ihm ein Interview.

Noah Huber, 23, studierte bis vor 3 Jahren noch an der Zürcher Hochschule der Künste. Er war mit seinem Kontakt einer der ersten Menschen, welche die Erfahrung machen durften. Vom Orgelstudent zum Diplomaten für unsere Mitwelt. Heute wird er seine prägendsten Momente mit uns teilen.

Das Gesellschaftliche Bewusstsein hat sich gewandelt. Innerhalb eines Jahres entstand ein neues Zeitalter, ein neuer Mensch oder eben nicht mehr Mensch. Viele spüren die allgegenwärtige Verbindung mit der Natur. Individuum ist ein Wort, welches für manche schon fremd klingt. Noah du erhältst diese Erfahrung als einer der ersten weltweit. Schildere uns doch deinen ersten Zugang.

NH: Ich war mitten in einem grossen Orgelkonzert und hoch fokussiert auf das Stück. Doch dann bemerkte ich eine angenehme Energie, welche scheinbar aus den Tasten durch meine Finger in den Kopf stiegen. Als die Kraft in meinen Kopf angekommen war, brachte mich ihre schiere Fülle aus Gefühlen komplett aus der Fassung.

Lässt sich diese Kraft in Worten oder Bildern fassen?

NH:
Nur schwer. Es fühlte sich wie eine Reise über den ganzen Planeten. Ich spürte, wie salziges Meerwasser stromlinienförmig
an meinem Körper gepresst wurde, ich hatte das Verlangen nach Sonnenlicht oder erlebte eine fundamentale Ruhe, wie sie wohl nur Berge erfahren können. All diese Eindrücke haben sich wie eine zweite Haut angefühlt. Visuelles
habe ich wie einen Schleier über meinem normalen Sichtfeld wahrgenommen. Und dann waren da noch die ganzen Emotionen!

Vielen Menschen haben diese Eindrücke geholfen, die Welt als einen geschlossenen, reflexiven Lebenskreislauf zu sehen Eine Vision, die schon mit dem Aufkommen des Internets gefördert wurde. Was ist dieses Mal anders?

NH: Die unglaubliche Immersion, welche das Berühren des Baumes auslöst. Das Bewusstsein gegenüber der Erde und allem Leben darauf wird schlagartig erweitert. Informationen, Emotionen oder Erlebnisse aller Art und Arten strömen auf einen ein. Es ist wie Baden im Quell der Erkenntnis.

Wir sehen mittlerweile auf der ganzen Erde Urbäume wachsen. Gewisse sind noch klein, andere grösser als alles was wir bis jetzt kennen. Was denkst du, wieso sind sie hier und wieso gerade jetzt?

NH: Für mich ist es die umfassende, denkende Erde. Jahrelang hat sie geschwiegen und das Leid ertragen, welches wir über sie und ihre Kinder gebracht haben. Doch nun hat sich ihr Wille manifestiert. Die Bäume sind da, um unsere Grenzen
verschwimmen zu lassen, zeigen, was wir angerichtet haben und lassen uns mutig in die richtige Richtung gehen.


 




Die ersten Erfahrungen sind jetzt 3 Jahre her. Was hat sich für dich bis hierhin geändert?

NH: Persönlich hat sich sehr viel geändert. Mein Umgang mit der Natur ist sehr viel intensiver. Ich empfinde eine grosse Klarheit und setze mich aktiv für die Erfahrung ein. Auch das Orgelspiel macht mir etwas mehr Spass *lacht*. Die grösste Veränderung sehe ich aber um mich herum.

Da hast du wohl recht. Was denkst du, sind die wichtigsten gesellschaftlichen Errungenschaften, die seit dem Erscheinen aufgetreten sind?

NH: Die Wichtigste? Ob Führungspersonen, Lebensmittelproduzenten, Präsidenten, Ultrareiche, Ausbeuter, Schlepper,Generäle oder Wilderer. Alle welche für die Ausbeutung der Erde und ihre Bewohner bisher keine Empathie verspürten sind nun voll davon. Die Erfahrung hat alle näher zueinander rücken lassen. Die meisten Errungenschaften, welche daraus hervorgegangen sind, sind Produkte von diesem grossen Sinneswandel. Etwas vom Eindrucksvollsten sind dieriesigen, zusammenhängenden Schutzgebiete für Flora und Fauna, die sich über den ganzen Planeten erstrecken.

Noah, vielen Dank für deine Zeit! Gedenke den Wurzeln!

Gedenke den Wurzeln.
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Visualisierung 1: Cover der Shroom Time

Die Shroom Time - das neue Medium von Tree City


Vor der ERFAHRUNG war die Zeitung aus umweltschädlichem Papier und Tinte üblich. Doch seit die Menschheit Kontakt mit unserer Mitwelt haben, forscht das Mashrom Lab der ZHdK und ETH intensiv 
einer ökofreundlicheren Variante. Diese erste Ausgabe ist das Ergebnis ihrer Forschung. Für diese Ausgabe wurde diese 0.2mm dicke Korkenplatte entwickelt und mit Nährstoffen aus dem Kompost bedruckt. Auf diese Nährstoffschicht wachsen die Farbgebenden neu gezüchteten Supershroms.
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Schweizer Direktorialsystem gründet Umweltrat


82.4 Prozent sagen Ja zur Dreikammer-Initiative. Das Schweizer Parlament wird somit um eine dritte Kamme auf Bundes-ebene erweitert. Zusätzlich zum National- und Ständerat wird der Umweltrat alle Gesetzgebungs-vorhaben behandeln.

Der Umweltrat bekommt seinen Hauptsitz beim Urbirkenplatz (ehem. Toni Areal) in Zürich. Bereits im Juli soll die erste Ratssitzung einberufen werden. Die 420 Ratsmitglieder (127 DMT, 111 LSD, 69 THC, 54 LSH,30 LAD, 29 ÖW) meditieren bereits heute unter der Urbirke.