Car(e) Free 2035


Szenario: «In Car(e) Free 2035 verstehen es die Menschen dank des neuartigen Hologramrings perfekt, auf die Bedürfnisse von Flora und Fauna einzugehen und die Biodiversität zu fördern.»



Team: Dylan Fragnière Akono (BA Industrial Design), Lukas Mendes (BA Industrial Design), Brendan Strickler (BA Industrial Design), Yuliia Shportko (BA Scientific Visualization), Florian Sjöberg (BA Industrial Design) 




In elegantem Anzug, mit strammer Krawatte unterwegs ist Maximilian Schmidt, ein erfolgsgesteuerter Geschäftsmann und CEO des Energiekonzerns “Schmidt Energy Solutions”. Er sass im Zug auf dem Weg nach Zürich für ein wichtiges Business-Meeting. Doch als er den Bahnhof erreichte, wurde er von einer völlig veränderten Landschaft überrascht. Die Strassen waren zu Grünflächen und Parks umgewandelt worden und der Autoverkehr war verboten. Maximillian, ein Pessimist und Kritiker von Umweltschutzmassnahmen, war von den Veränderungen wenig begeistert. Wird er auf seiner Reise noch umgestimmt oder bleibt er bei seiner Einstellung? Werfen wir mal einen Blick in sein privates Tagebuch:



8. Juli 2040

Ich bin heute Morgen in Zürich angekommen. Dieses blöde Meeting hätte auch in einem Mail zusammengefasst werden können. Mein erster Gedanke bei der Ankunft war: “Was ist hier los? Wo sind die Autos?”


Als ich aus dem Bahnhofsgebäude kam, bemerkte ich, dass die einst vollen Straßen in grüne Flächen und Parks verwandelt wurden. Es war ein komisches Gefühl, zwischen all den Pflanzen, Tieren und lächelnden Gesichtern zu spazieren. Ich war alles andere als begeistert. Als Leiter eines Energiekonzerns sehe ich die Dinge sehr praktisch und kann nicht verstehen, warum man die Strassen in grüne Flächen verwandeln sollte. Und was noch schlimmer ist: Der Öffentliche Verkehr ist jetzt kostenlos. Ich kann nicht glauben, dass man so viel Geld ausgeben würde, um das Leben für ein paar “Umweltschützer:innen” angenehmer zu gestalten. Doch als ich mich auf den Weg zu meinem Hotel machte, bemerkte ich, dass die Leute hier glücklicher und entspannter aussahen als in anderen Städten. Sie lächeln und grüßen sich gegenseitig. Ich habe auch eine Menge Tiere gesehen, wie Vögel und Schmetterlinge, die hier scheinbar ein Zuhause gefunden haben. Und um all dem noch eins draufzusetzen, arbeiten die einfachen Gärtner mit den neusten Technologien. Ich will gar nicht wissen was diese Innovationen kosteten. Einfach nur Unsinnig!



9. Juli 2040


Heute Morgen habe ich beschlossen, die Stadt und das Gebiet um den Bahnhof ein bisschen genauer kennenzulernen. Ich habe Leute getroffen, wie Charlotte, eine Pflegerin der Pflanzen und Tiere dort. Ich wollte herausfinden was die ganze neue Technologie soll, und beweisen, dass es reine Geldverschwendung ist. Irgendwie vertiefte ich mich aber ins Gespräch und fing an sie zu mögen. Sie erklärte mir wie das Gadget funktioniert.




 
Es war ein Ring der durch neuste Sensortechnologie die Bedürfnisse und Stimmungen der Pflanzen und Tiere messen kann. Erstaunlich! Zudem projiziert der Ring ein Bild mittels AR, das zeigt, welche Anpassungen man machen soll. Einfach magisch! So können Leute ohne jahrelange Ausbildung gleich einsteigen und mithelfen! Vielleicht lohnte sich diese Investition ja doch.



Später habe ich den öffentlichen Verkehr genommen und bin zur Sihl gefahren. Dort habe ich eine Biberfamilie entdeckt, die gerade damit beschäftigt war, ein Damm zu bauen. Es war erstaunlich, diese Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Ich spazierte herum und redete noch mit anderen Leuten. Sie alle scheinen von den Veränderungen hier begeistert zu sein. Eine andere Frau erzählte mir, dass sie sich hier so viel gesünder und glücklicher fühlt, dass sie am liebsten hierherziehen würde. Langsam aber sicher fange ich an, die Vorteile dieser Umstellung zu erkennen. Ich werde in den nächsten Tagen weiter beobachten und bleibe offen. Vielleicht gibt es tatsächlich einen Sinn hinter all dem. 


Maximilian zog sein Jackett aus und lockerte seine Krawatte. Mit einem breiten Lächeln sagte er leise vor sich hin: “Ab heute bin ich nur noch Max!”